Review
Entwickler: Woodland Games
Publisher: Leonardo Interactive
Veröffentlichung: 18. OAugust 2021
Genre: Strategie, Indie, Simulation
Plattform: Computer
Hell Architect erlaubt es dir, deine eigene Hölle nach deinen Wünschen zu gestalten und am Laufen zu halten.
Das Strategiespiel ”Hell Architect” übergibt die Leitung der Hölle an die jeweiligen SpielerInnen weiter. Um hierbei einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wartet anfänglich ein ausführliches Tutorial auf einen, dass ich auch empfehle zu spielen. Dies ist in drei verschiedene Abschnitte unterteilt, was mich etwas gewundert hat, da man alle Abschnitte auch zu einem kompletten Tutorial hätte zusammenfassen können.
Nach dem Abschluss des Tutorials hat man dann die freie Entscheidung, ob man ein freies Spiel starten oder lieber eines der insgesamt sieben vorhandenen Szenarien spielen möchte (alles ist in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu absolvieren). Diese unterscheiden sich im Ablauf eigentlich kaum, werden mit jedem neuen Szenario allerdings aufwendiger und dauern daher auch länger.
Mit jedem neuen Szenario steigert sich zwar die Zielvorgabe, der Ablauf bleibt allerdings immer wieder der Gleiche. Dies ist in “Hell Architect” allerdings eines der größten Probleme, denn wirklich viel Abwechslung bietet das Spiel zum momentanen Zeitpunkt noch nicht. Hat man die Hölle einmal am Laufen, bedeutet das, dass man eigentlich nicht mehr viel zu tun hat, außer auf den Bildschirm zu schauen. Dieser Effekt verstärkt sich dann noch weiter, sobald man alles erforscht und gebaut hat. Hier könnte der Entwickler ruhig noch das ein oder andere Update nachreichen, um den Inhalt zu erweitern.
Um Gebäude zu bauen und neue Einrichtungen zu erforschen (das Erforschen ging in meinen Runden dabei immer recht schnell von der Hand und hat kaum Tiefe ins Spiel gebracht), benötigt man einige der Ressourcen (Dreck, Kohle, Metall,…), die die Sünder für einen in der Hölle Abbauen. Hierfür ist ein Blick in die Talente der Sünder zu empfehlen, denn diese verraten einen, in welchem Bereich ein Sünder besonders effektiv arbeiten kann. Gerade beim Abbauen zeigt sich allerdings ein mitunter nerviger Aspekt des Spiels, die Sünder “verlaufen” sich gerne mal oder buddeln sich fest und verhungern. Hier sollte also im Laufe des Spiels immer mal wieder darauf geachtet werden. Von Vorteil ist es hierbei, dass man das Spiel pausieren kann, um sich einen Überblick über die Hölle zu verschaffen.
Einige der Ressourcen lassen sich recht einfach per Mausklick abbauen (Dreck, Kohle, Metall), für andere hingegen müssen wir erst das passende Gebäude bauen, um an die jeweilige Ressource zu kommen. Dies kann mitunter ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, wobei die Funktion zum Beschleunigen der Zeit sehr hilfreich sein kann.
Wie es sich für eine Hölle gehört, bleibt es auch bei “Hell Architect” nicht aus, dass der ein oder andere Sünder ein wenig Zeit in einen der zahlreichen Foltergeräte verbringen muss, denn “Leid” ist ebenfalls eine der benötigten Ressourcen. Gerade beim Foltern lohnt sich mal ein etwas genauerer Blick auf den Bildschirm, denn dies lässt sich durchaus humorvoll betrachten. Der Humor ist allgemein in “Hell Architect” ein positiver Aspekt, welcher einen das ganze Spiel über begleitet.
Neben den normalen Sündern kann es vorkommen, dass einem der ein oder andere bekannte Sünder in der Hölle begegnet. Diese erinnern an reale Vorbilder, bringen besondere Boni mit und lockern die Hölle etwas auf. Auch hier lässt sich der Humor erkennen, was mir wirklich gut gefällt.
Sollte es mal vorkommen, dass man die Bedürfnisse (Hunger, Schlafen,…) der Sünder nicht befriedigt bekommt, dann sind sie unzufrieden und verlassen die Hölle. Manchmal ist es auch nötig, die Sünder selbst zu verbannen, da man hierdurch wichtige Essenz bekommt. Dies passiert dann in Form von einer aus fünf wählbaren “Tötungsmethoden”. Für immer verschwunden sind sie dabei nicht, denn durch ein bestimmtes Gebäude ist man in der Lage, Sünder zurück in die Hölle zu holen.
Im gesamten Spiel sind mir einige kleine Bugs bezüglich der Übersetzung aufgefallen, denn hier ist zum Zeitpunkt des Reviews noch nicht alles ins deutsche übersetzt worden. Dies ist aber nicht weiter tragisch und stört beim Spielen kaum.
“Hell Architect” ist genau das, was der Titel verspricht. Man baut die Hölle auf, sorgt sich um die Sünder und steigert nach und nach den Inhalt der Hölle. Leider ist dies ab einem bestimmten Punkt nicht mehr so unterhaltsam wie zu Beginn. Das Spiel hat wenig wirklich fordernde Momente und Herausforderungen, hier könnte man durchaus noch etwas nachbessern. Für kurzen Spielspaß und Unterhaltung hat “Hell Architect” bei mir dann aber doch gesorgt, weshalb ich einen Blick empfehlen kann. Allerdings rate ich hier dabei eher bei einem Sale zuzuschlagen, denn 22,99€ ist für den Titel in momentaner Version doch etwas zu hoch angesetzt.
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