Rezension
Autor: Sinje Beck
Titel: Totenklang
Verlag: Gmeiner Verlag
Genre: Krimi
Seiten: 275
Preis: eBook: 8,99
Erstveröffentlichung: 2008
ISBN: 978-3899777598
In Totenklang trifft ein ungewöhnlicher Protagonist, auf einen ruhigen Kriminalfall, wobei einiges an Potenzial ungenutzt bleibt.
Dass ein alter Artist sich selbst erhängt, ist noch vorstellbar. Aber nicht, dass er sich zuvor drei Knochen entfernte: Elle, Speiche und Schlüsselbein. Das findet auch Heiner Himmel, der unfreiwillig in das Ableben des alten Mannes verwickelt wird, da er sich zur selben Zeit am selben Ort befindet – unter einer Autobahnbrücke im Siegerland. Eigentlich ganz glücklich mit seinem neuen Job in einem Bestattungsinstitut muss Heiner sich nun damit auseinander setzen, dass allerorten um ihn herum Knochen und andere Leichenteile zu verschwinden scheinen. (Quelle: Gmeiner Verlag)
Sinje Beck, geboren 1969, lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf bei Siegen. Die ausgebildete Werbekauffrau ist freiberufliche Texterin und freie Mitarbeiterin der Siegener Zeitung. Sie ist Mitglied im „Syndikat“, der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen und -autoren. (Quelle: Gmeiner Verlag)
Das Cover von Totenklang zeigt einen Berg, auf dessen Spitze sich ein Kreuz befindet. Darüber,steht der Titel des Buches geschrieben, welcher sich kaum vom Hintergrund abhebt.Außerdem wirkt das Cover sehr schlicht undeigentlich eigentlich nichts wieder, was mit dem Buch in Verbindung steht. Hier hätte ruhig etwas mehr Kreativität angewendet dürfen.
Heiner wohnt in einem Bauwagen, der momentan an einem See steht. Als Heiner gerade dabei ist, sein Essen zu fischen, wird er von einem anderen Mann, der offenbar obdachlos ist, dabei gestört. Zusammen verbringen die beiden den Abend, doch am nächsten Morgen, fehlt jede Spur von Heiners neuen Freund. Allein ein Teil seines Gebisses, kann Heiner noch finden und steckt es vorsichtshalber ein.
Der Krimi Totenklang, umfasst insgesamt 49 Kapitel und wird aus der Sicht des Protagonisten erzählt. Wobei das Folgen der Handlung, nicht immer ganz so leicht ist, da der Protagonist schizophren veranlagt ist und gerne mit sich selbst redet.
Leider plätschert die Story, fast über alle Seiten hinweg, einfach vor sich her und nimmt erst gegen Ende des Buches, ein wenig an Fahrt auf und hält sogar in ein wenig Action bereit. Hierbei handelt es sich jedoch um die einzige Action, im ansonsten eher ruhigen Krimi. Action Fans, kommen hier also weniger auf ihre Kosten.
Der für eine Krimi ungewöhnlich anmutende Protagonist, ist gut gewählt und hält einiges an Potenzial bereit, was allerdings nicht immer wirklich genutzt wird. Mit Humor und seiner ganz eigenen Art, die teilweise auch etwas verwirrend wird, führt uns der Protagonist durchs Geschehen. Dabei hangelt er sich an dem Kriminalfall entlang, weicht aber immer wieder zu Nebenhandlungen aus. Leider ist der Charakter, für mich etwas sehr oberflächlich geblieben. Allerdings möchte ich hier anmerken, dass ich bisher nur diesen Band kenne, es aber noch Vorgänger Bände gibt, die möglicherweise deutlich mehr Licht ins Dunkel bringen könnten.
Wenn man es dann bis zum Ende geschafft hat, erwartet einen, wie oben schon erwähnt, ein wenig Action und es wird sogar ein wenig blutig. Leider ist an dieser Stelle, das Buch recht schnell zu Ende erzählt worden. Von all den Ausführungen, die man bisher gewohnt war, merkt man am Ende nichts, was ich ein wenig schade finde. Ein wenig mehr Zeit, hätte hier einen deutlich schöneren Abschluß gebieldet.
Totenklang ist sicherlich ein Krimi, der nicht jedem gefallen wird. Schon allein die Tatsache, dass man den Krimi “suchen” muss, ist nicht unbedingt positiv zu sehen. Der Protagonist und die Art, wie er auftritt, hat mir persönlich gut gefallen. Ich mag die inneren Monologe und den gewissen Hauch von Humor, der den Protagonisten umgibt. Leider wurde das Potenzial nicht wirklich gut genutzt, weshalb am Ende nur ein recht solides Buch bleibt.
Von mir bekommt Totenklang 3/5 Sternen.
*Von mir gelesenes Exemplar: Taschenbuch Genehmigte Sonderausg.
Hey,
normalerweise lese ich ganz gerne mal „cosy crime“, aber irgendwie schreckt mich das Buch hier doch ziemlich ab. Schon allein der Punkt, dass der Handlung nicht immer gut zu folgen ist, weil der Protagonist gern mit sich selber redet. Wenn dann auch noch das Ende so zackig abgefrühstückt wird, bin ich raus. Danke für diese ehrliche Rezension, das Buchkind bleibt von mir ungelesen.
Liebe Grüße
Mo
Für mein Ziel dieses Jahr 20 Bücher zu lesen (oder mehr ;)) bin ich immer auf der Suche nach neuen Empfehlungen und Tipps. Bei Krimis bin ich aber sehr wählerisch. Diese Vorstellung hat mich daher nicht wirklich überzeugt, da werde ich wohl dran vorbei gehen. Aber es ist ja auch gut wenn Rezensionen ehrlich sind – dann weiß man auch was man nicht lesen möchte.
Das Buch wäre zuviel für mich *gjrins* Ich bin leider kein Fan von solchen schwermütigen und düsteren Theman. Ich freue mich schon auf deine nächste Rezesion einer Liebesgeschichte. Liebe Grüße Claudia
Ich glaube, das wäre nicht so ganz meins. Ich schaue im Fernsehen zwar gern ab und zu mal einen Krimi, aber dieses Buch hier scheint sich nicht so wirklich gut zu lesen. Und eigentlich favorisiere ich auch eher Geschichten mit Happy End …
In letzter Zeit habe ich mehr zu Romanen und Sachbüchern gegriffen, aber ich hätte wirklich Lust mal wieder einen Krimi zu lesen. Dieser hier wird es aber wahrscheinlich nicht werden. Wenn schon Krimi, dann möchte ich nämlich auch, dass es so richtig spannend ist. Daher vielen Dank für die ehrliche Rezension.
Liebe Grüße
Jana