Rezension
Autor: Meredith Winters
Titel: Negerkuss
Verlag: Sommerburg-Verlag
Genre: Liebesroman
Seiten: 224
Preis: Taschenbuch:9,99 // eBook:4,99
Erstveröffentlichung: 2018
ISBN: 978-3981872279
Sakita ist einer von zwölftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei. Als Sakita sowie weitere Flüchtlinge in sein kleines 800–Seelen-Dorf einziehen sollen, protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen.
Zu wichtig ist ihm der Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu dem Zeitpunkt noch nicht. Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getriebene Achterbahn der Gefühle beginnt …(Quelle: Sommerburg-Verlag)
Wenn Meredith Winter (*1981 geb. in Lüneburg) nicht gerade Alleinunterhalter für Ihre drei Kinder spielt, schreibt sie keltische Songs, schaut nachts in die Sterne, frönt ihr Dasein als Cineast & Serienjunkie und liest selbst massenhaft Bücher. (Quelle: Amazon)
Das Cover ist grau und schwarz gehalten. Wir sehen auf dem grauen Hintergrund, einige Tropfen. Um was es sich dabei genau handelt, ist nicht wirklich zu erkennen. Mitten über das Cover zieht sich der Titel des Buches, welcher sich durch seine rote Farbe, gut vom Hintergrund abhebt. Der Titel ist in einer altdeutschen Schriftart geschrieben, was man ebenfalls im Buch, bei den Kapitelüberschriften, wiederfinden kann. Das Wort “Neger” ist durchgestrichen und über dem Wort, steht das politisch korrektere Wort “Schaum” geschrieben. Schon hier kann man also die Lager erkennen, die im Buch ebenfalls thematisieren werden.
Das Cover macht leider nicht viel her und hätte etwas besser gestaltet werden dürfen. Eventuell ist dies aber auch der Tatsache geschuldet, dass das Cover kurz vor der Veröffentlichung nochmals geändert wurde (Stichwort: Shitstorm). Das alte Cover, war deutlich ausgereifter.
Sakita und ihr Bruder Kio stammen aus Nigeria und kommen als Flüchtlinge nach Sommerburg. Ihre Ankunft dort, läuft nicht sonderlich positiv ab. Kio muss in die Ausnüchterungszelle und Sakita muss von Frederik, dem Arzt von Sommerburg, untersucht werden. In den folgenden Tagen treffen sich die Beiden noch häufiger und Frederik muss feststellen, dass sein Hass gegen Ausländer, langsam beginnt in Liebe umzuschwenken.
Die Handlung des Buches wird in drei Teilen und 21 Kapiteln erzählt. Der Beginn eines neuen Teiles und Kapitels, ist ebenfalls in altdeutscher Schrift gedruckt (genau wie auf dem Cover).
Die Story des Buches, wird aus Sicht verschiedener Charaktere erzählt und das jeweils aus der Ich-Perspektive. Dies sorgt für eine gewisse Nähe beim Lesen. Damit man als Leser/-inn immer weiß wer gerade die Story erzählt, gibt es bei jedem Wechsel der Person, eine Überschrift mit dem jeweiligen Namen, so kommt man nicht durcheinander. Was die Übersichtlichkeit zusätzlich noch erhöht, ist die Angabe des Datums. Dies wird besonders bei Teil zwei wichtig, da es hier einen kleinen Rückblick, auf bereits erzähltes gibt.
Die Charaktere könnten, zumindest auf dem Papier, kaum unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite ein Arzt mit einem Hass gegen Ausländer und auf der anderen Seite ein Flüchtling. Zwei Seiten, die die Autorin schafft, in einer Liebesgeschichte zu vereinen. Eine wirklich gute Idee, die viel Platz für Inhalt bietet (gerade in unserer heutigen Zeit). Leider fehlt mir genau dieser Inhalt etwas in dem Buch. Im Laufe der Story bekommt man zwar schon einiges an Informationen über die Charaktere, hier hätte ich mir aber deutlich mehr gewünscht, um diese noch mehr, mit Leben füllen zu können. Besonders was die Liebesgeschichte angeht, denn hier geschieht mir alles etwas sehr plötzlich (der Weg vom Hass zur Liebe, hätte detaillierter und kleinschrittiger erzählt werden können). Die Flüchtlingsthematik wird in dem Buch gut und real erzählt, was sicherlich auch an der guten Recherche der Autorin liegt.
Gegen Ende des Buches kam es bei mir nochmals zu leichter Verwunderung, was den Wechsel zwischen Teil eins und zwei angeht. Hier wird plötzlich ein Rückblick gemacht, der die Handlung aus anderen Blickwinkel erzählt. Eine an sich gute Idee, jedoch wäre es hier, für mich auch ohne diesen Teil gegangen. Nach dem Zuklappen (aber eigentlich auch schon während des Lesens), hat es die Autorin geschafft, das man beginnt über einige Dinge nachzudenken und dies ist besonders bei dieser Thematik, nicht verkehrt.
Der neue Liebesroman von Autorin Meredith Winter, hat ja schon vor der Veröffentlichung für viel Gesprächsstoff gesorgt. Die Thematik, mit der sich die Autorin beschäftigt, bietet eben viel Fläche und jeder hat was dazu zu sagen. Es gehört Mut dazu, sich diesem Thema anzunehmen und ein Buch darüber zu schreiben und genau diesen Mut beweist Meredith Winter. Die Thematik wurde gut aufgegriffen, jedoch fehlt es deutlich an Tiefe. Dank der guten und flüssig zu lesen´den Schreibstils der Autorin, ist dieses Buch schnell am Ende. Das Buch an sich ist aber auch recht kurz, hier hätten es ruhig einige Seiten und Informationen mehr sein dürfen. Allen Kritikern und natürlich auch allen anderen, empfehle ich trotzdem, einen Blick ins Buch zu werfen, da sich die Zeit zum Lesen lohnt. Von mir gibt es 4/5 Sterne.
*Von mir besprochenes Exemplar: 2018 (1.Ausgabe)
Von dem Buch habe ich schon einiges gelesen und habe auch den Shitstorm mit bekommen. Für mich wäre das Buch nichts, einfach weil mich das Thema in Romanen nicht anspricht.
Es freut mich aber, dass es dir unterm Strich gefallen hat.
Liebe Grüße,
Mo
Ich glaub alleine vom buchcover hätte ich das niemals gekauft, da es nicht ansprechend wirkt.
Die Story bzw Idee ist gut, da ein aktuelles Thema.
Nur habe ich das Gefühl (nach der Rezension), das ich es nie kaufen würde.
Das scheint ein sehr zeitgemäßes Buch zu sein und es freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich finde den Inhalt spannend und es wäre definitiv eine Geschichte, die ich so auch lesen würde. Kurze Bücher kommen für mich meist eher in frage da ich oft nicht zum lesen kommen und bei zu lagen Geschichten irgendwann den Überblick verliere.
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de