Autor: Ralph Llewellyn
Titel: Die Politik und ihr Wahnsinn: Der Reichstag
Verlag: Engelsdorfer Verlag
Genre: Roman
Seiten: 211
Preis: 12,90
Veröffentlichung: 2018
ISBN: 978-3961452460
Irgendwo in Deutschland, im Januar 2017. Vier Immobilienmakler, die unterschiedlicher kaum sein könnten, kommen auf einem Symposium ins Gespräch. Schnell stellen sie fest, dass zumindest eines sie vereint: die Frustration über ihre Arbeit und die wenige Anerkennung, die sie dabei erfahren. Als Hauptverantwortliche ihrer Misere und ihres schlechten Rufs machen sie die Politiker aus, die ihnen mit einer maklerunfreundlichen Gesetzgebung zusätzlich das Leben schwer machen. Dieser Roman handelt nicht nur von der kleinen Welt der Makler, es geht um viel mehr. Es geht um Menschen, die sich Gedanken machen um die Gesellschaft und die genug haben von der desillusionierenden Politik der Mächtigen, von der Scheinheiligkeit und Doppelzüngigkeit unserer Gesellschaft, von der täglichen Konfrontation mit Ignoranz und Dummheit. Dieses Lebens überdrüssig beschließen die vier Protagonisten, sich zu rächen. Mit bissigem Humor wird der Leser durch die heutige (Un-)Kultur der Beliebigkeit geführt. Ein Roman, der den Finger in eine alte historische Wunde legt, die Gesellschaft und ihre mediale Welt betrachtet und die Politik als das offenlegt, was sie oftmals ist: käuflich und von reichlich Egoismus durchtrieben. (Quelle: Engelsdorfer Verlag)
Geboren in den USA, wuchs Ralph Llewellyn in Deutschland auf und lebt heute bei Heidelberg. Nach dem Besuch der Grundschule in Eppelheim und des Carl-Theodor-Gymnasiums in Schwetzingen studierte er an der Universität Karlsruhe.
1986 war er Mitbegründer der Firma Mythras und entwickelte Multimediatools. Ab 1989 war Ralph Llewellyn als Dipl. Informatiker und von 1994 bis 2006 als Geschäftsführer bei einem mittelständischen Unternehmen angestellt. Seit 2006 ist er Inhaber der TSL-Immobilien (TSL-Immobilien). Nach der Veröffentlichung von diversen Sachbüchern wandte er sich ab 2005 dem Schreiben von Fantasy-Romanen und mystischen Thrillern zu. Zu seinen Werken zählen die Synthia – Bücher (Fantasy), die Alex Baxtor – Reihe (Mystik-Thriller) und Bestimmung (Mystik-Thriller). In seinem Werk 7 Tage mit Gott setzte er sich mit bissigem Humor mit der heutigen Zeit und den Irrungen auseinander. (Quelle: Ralph Llewellyn)
Das Cover des Buches ist vollständig in der Farbe Weiß gehalten. Mittig auf der Vorderseite ist der Umriss des Zeichens einer Kreuzkarte abgebildet, in dessen Mitte einige Bilder zusehen sind, die mit dem Inhalt des Buches zusammenhängen. Das Cover wirkt so ein wenig wie eine Karte, hier hätte ich mir jedoch gewünscht, dass man das Cover genau wie eine Karte gestaltet hätte. Die Karten Optik passt dabei gut zum Inhalt, da die Charaktere mit Ihrem Plan auch zu Pokern beginnen (Pokern gegen die Zeit und Ihre Gegner).
Unter diesem Bild ist der Titel des Buches, welcher in den Farben lila und schwarz gedruckt ist. Das Lila finden wir dann ebenfalls auf dem Buchrücken sowie der Rückseite, als breiten Streifen am oberen Ende..
Das Cover ist insgesamt recht schlicht gehalten und macht optisch nicht besonders viel her, passt aber zum Inhalt recht gut.
Auf einem Symposium treffen sich Frank, Hans, Susanne und Ronaldo an der Bar und werden spontan zu Freunden. Jeder der vier ist Makler und hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Was sie alle jedoch verbindet, ist der Gedanke, als Makler nicht den besten Ruf zu genießen, was laut deren Meinung an der Politik liegt. Am nächsten Morgen werden alle nach einer langen Nacht wach und können sich nur schwer an das erinnern, was sie letzte Nacht getrieben haben. Schnell wird dann aber klar, Ihre Aktion der letzten Nacht hat große Folgen und das nicht nur für die Vier, sondern für die ganze Republik Deutschlands.
Das Buch wird in insgesamt 7 Kapiteln erzählt, die alle nochmals in Unterkapitel gegliedert sind. Die Kapitel tragen immer eine neue Kapitelübershrift und beginnen mit einem Zitat. Bei dem Zitat hätte ich mir jedoch gewünscht, dass man den Urheber (falls bekannt) auch noch mit angibt. Die Unterkapitel werden in römischen Ziffern angegeben und beginnen bei jedem neuen Kapitel mit 1. Dies sorgt für eine gute Übersicht beim Lesen. Dadurch das die Unterkapitel auch nicht recht lang sind, lässt sich das Buch gut zwischendurch lesen, ohne das der Leser den Anschluss verliert. Leider können die vielen Unterbrechungen aber auch dafür sorgen, dass man, besonders als recht schneller Leser, beim Lesen etwas aus dem Fluss geraten kann.
Zu Beginn des Buches wird dem Leser recht schnell klar, worum es in diesem Buch geht. Dabei trifft er auch auf Charaktere, die Ihm aus dem realen Leben bekannt vorkommen. Dabei achtet der Autor das ganze Buch über darauf, dass kaum Namen genannt werden. Trotzdem weiß der Leser zu jedem Zeitpunkt, welche Person des realen Lebens gerade beschrieben wird und das nur wegen deren Handlungen und Beschreibungen. Dies hat der Autor gut gelöst und spricht für einen guten Schreibstil. Damit hat das Buch auch immer eine gewisse Aktualität, da man immer die jeweils aktuellen Politiker in der Story einfügen kann. Neben den realen Personen gibt es aber auch teilweise noch reale Handlungen (zumindest zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Die Vier Hauptcharaktere haben alle Ihre unterschiedlichen Charakterzüge, die das ganze Buch über auch strikt durchgehalten werden. Auch erfährt der Leser bis zum Schluss immer wieder neue Details über die jeweiligen Charaktere, und trotzdem möchte bis zum Ende keine große Bindung zu den Vieren aufkommen.
Der Epilog hebt sich dann vom restlichen Buch durch seine Erzählart ab, denn dieser liest sich wie eine heroische Ansprache an den Leser.
Der Titel lässt anfangs anderes erwarten als ein recht gelungenen Politthriller. Es gibt einige Punkte, die man (in meinen Augen) verbessern könnte, jedoch sorgt dies für keinen Abbruch beim Lesespaß. Wer gerne mal wissen möchte, was der Bundesrepublik passieren könnte (zumindest in der Fiction) und dabei noch einige Stunden unterhalten werden möchte, kann gerne zu diesem Buch greifen. Es ist nicht sonderlich anspruchsvoll und lässt sich recht leicht lesen, wieso man schnell die letzte Seite erreicht haben sollte.
Von mir gibt es 4/5 Sterne für das Buch.