Enlisted

Entwickler: Darkflow Software
Publisher: Gaijin Entertainment
Veröffentlichung: 10. November 2020
Genre: Action, MMO, First-Person-Shooter
Plattform: Computer, Play Station 5, XBox Series X/S

Enlisted ist Gaijins neuer, atmosphärisch guter Weltkriegs Shooter mit MMO Elementen, der sein Augenmerk auf Realität setzt.

Bei Enlisted handelt es sich um einen neuen Weltkriegs Shooter mit MMO Elementen von Publisher Giajin, der ein wenig an Spiele wie Battlefield erinnert aber alles anders machen möchte. Anders als in Gaijins Spiel War Thunder, steigt der Spieler bei Enlisted allerdings in kein Fahrzeug bzw. nicht vorwiegend, sondern bestreitet den Kampf zu Fuß (als Infanterist, Pionier, Scharfschütze usw.).

Dabei verschlägt es den Spieler an bekannte Handlungsorte des 2. Weltkriegs. Zum Zeitpunkt der Open Beta, sind dabei zwei Kampagnen spielbar, die den Spieler entweder an die verschneite Ostfront oder aber die Strände der Normandie verschlagen. Der Spieler hat in jeder Kampange die Wahl, ob er auf Seiten der Achsenmächte oder aber der Alliierte in die Schlacht eingreifen möchte.

 

Einfluss auf den jeweiligen Spielmodus, der gespielt wird, hat man keinen. Entweder man landet in einer Invasion oder aber Eroberung. Bei der Invasion geht es darum, dass man nacheinander Punkt auf der Karte einnehmen muss, wobei man eine bestimmte Anzahl an Wiedereinstiegen hat. Erst wenn man einen Punkt eingenommen und gehalten hat, kann man den nächsten Punkt einnehmen. Bei der Eroberung gibt es drei Eroberungspunkte (A, B und C) auf der Map, wobei man versuchen muss, mehr Punkte als der Gegner einzunehmen und zu halten, bis die Leiste des Gegners auf null ist. Um dabei als Gewinner vom Feld zu gehen, ist es in beiden Spielmodi von Vorteil, sich taktisch und als Team über die Map zu bewegen.

 

Für den Kampf kann der Spieler aus verschiedenen Truppen (4 in der Free-Version des Spiels und 6 mit Premium) wählen, die alle verschiedene Aufgaben haben. Diese Truppen setzen sich aus mehr oder weniger Soldaten zusammen, die alle verschiedene Aufgaben im Spiel übernehmen. So kann beispielsweise der Pionier-Trupp Barrikaden und Stacheldraht errichten oder einen mobilen Spawnpunkt setzen. Immer dabei ist allerdings eine Truppe, die Fahrzeuge bedienen kann. Hierbei kann man wählen, ob man lieber in den Panzer oder aber in das Cockpit eines Flugzeugs steigen mag. Egal wofür man sich aber entscheidet, das jeweilige Gefährt lässt sich allein aus der Egoperspektive bedienen, auf eine Außenansicht wird seitens Gaijin verzichtet. Dies passt aber zum gesamten Konzept von Enlisted, da es Wert auf Realität legt.

Der Spieler befindet sich nicht nur mit seinen Mitspielern auf dem Schlachtfeld, sondern wird durch KI gesteuerte Soldaten seines Trupps begleitet (die Anzahl richtet sich an die Truppengröße). Leider verhält sich die KI nicht immer besonders schlau, weshalb sie eher dazu beiträgt, dass der Gegner einen schneller entdeckt und die Begleiter am Ende als Kanonenfutter enden. Hier kann es mitunter hilfreich sein, wenn man seinen Begleitern einen Befehl erteilt und diese so etwas Abseits des Getümmels positioniert (was allerdings nur in einem gewissen Radius möglich ist, da die KI einem dann automatisch folgt). Leider hält Enlisted hier nicht sonderlich viele Befehle bereit, die man seinem Trupp erteilen kann, hier würde ich mir für die Zukunft noch einige mehr wünschen. Ein weiterer Nachteil seiner Begleiter ist der, dass sie einem oftmals das eigene Sichtfeld versperren und man so keinen freien Blick auf den Feind hat.

Ein besonderer Vorteil der Begleiter ist aber, dass man zumindest so lange noch Mitglieder des eigenen Trupps am Leben sind, frei zwischen den Rollen wechseln kann. Auch nach dem eigenen Tod, der recht schnell eintreten kann und wird, kann man per Tastendruck direkt die Kontrolle eines noch lebenden Soldaten seines Trupps übernehmen, wodurch ein schneller Wiedereinstieg ins Spiel möglich ist. Hierdurch gelingt es Gaijin, das Spiel ein wenig schneller zu machen.

Wer auf die Hilfe seiner KI-Begleiter lieber verzichten möchte, kann im Hauptmenü in den Einzelkämpfer-Modus wechseln, bei dem man, wie aus anderen Shootern bekannt, nur in die Rolle eines Soldaten schlüpft.

Nach jedem Gefecht sammelt der Spieler EP-Punkte, wodurch die jeweiligen Trupps im Level aufsteigen können und es so möglich ist, Verbesserungen für seine Trupps freizuschalten (z. B. mehr Soldaten im Trupp). Außerdem leveln die jeweiligen Soldaten innerhalb der Truppe, wodurch auch diese Aufsteigen und mit verschiedenen Perks ausgerüstet und verbessert werden können (z.B. schnelleres Nachladen, schneller Kriechen,…). Hierdurch ist es möglich, sich in kleinem Rahmen, Individuelle Trupps zusammen zu stellen. An dieser Mechanik zeigt sich der MMO-Aspekt von Enlisted.

Bei den gewonnenen EP-Punkten gibt es, wie von Gaijin gewohnt (z. B. aus War Thunder), für Premiumspieler deutlich mehr abzustauben, als für die Free-Spieler. Mit kostenlosem Account dauert das Leveln also deutlich länger, als wenn man etwas Geld in die Hand nimmt.

Die Ausrüstung, welche man benötigt, um seine Soldaten für den Kampf zu rüsten, lässt sich in der Logistik mit den Logistikbefehlen kaufen, hier ist allerdings einiges an Spielzeit nötig, um seine Truppen voll auszurüsten. Neben den Logistikbefehlen gibt es auch sogenantes „Enlisted Gold“, wobei es sich um die Premiumwährung des Spiels handelt, dass man ebenfalls zum kaufen der Ausrüstung oder sogar ganzer Truppen nutzen kann. Um „Pay to win“ handelt es sich hier in meinen Augen allerdings nicht, da man auch ohne Echtgeld alle möglichen Dinge erspielen kann. Ausrüstung, die man zu viel im Inventar hat, kann man zerlegen um an Ersatzteile zu kommen, die man wiederrum für Verbesserungen an der Waffe nutzen kann.
Obwohl sich Enlisted recht schnell spielen lässt, sollte man keinesfalls unbedacht über das Schlachtfeld rennen, denn jeder Treffer ist potenziell tödlich. Taktik und Teamplay sind der Schlüssel zum Erfolg. Dabei sollte man sich, wann immer möglich, Schutz in Häusern oder hinter Deckungen suchen. Allerdings sollte man sich hier auch nicht zu sicher sein, denn einige Objekte auf der Map können durch ausreichenden Beschuss zerstört werden.
Natürlich gibt es zum momentanen Zeitpunkt auch noch einige Bugs im Spiel, welche allerdings bestimmt noch behoben werden, man darf schließlich nicht vergessen, dass Enlisted gerade mal in der Open Beta ist und dafür spielt sich das Spiel schon wirklich gut. Ich hatte bisher einige Stunden Unterhaltung und werde mit Sicherheit weiter verfolgen, wie sich Enlisted entwickeln wird. Potenzial ist ganz sicher vorhanden ob dies dann auch auf Dauer voll ausgenutzt wird, wird sich zeigen.

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