Autor: Janis Otsiemi
Titel: Libreville
Verlag: Polar Verlag
Genre: Krimi
Seiten: 220
Preis: 14,00 (Hier)
Veröffentlichung: 2017
ISBN: 978-3-945133-43-9
Ein Jahr vor den Wahlen wird Roger Missang, Journalist der Èchos du sud am Strand von Libreville nahe dem Palast des Präsidenten der Republik mit durchschossener Kehle aufgefunden. Er hat kritisch über die Ermordung von Pacel Kurka, dem Sicherheitschef der gabunischen Verteidigung, berichtet. Wegen seiner kritischen Untersuchungen über die heimlichen wirtschaftlichen Beziehungen in Ghana war er den Mächtigen des Landes ein Dorn im Auge. Er prangerte hemmungslos die Korruption an. Für die Presse ist sein Tod offensichtlich ein politischer Mord. Louis Boukinda und Hervé Envame, zwei Polizisten, die ohne die bei uns übliche DNA-Analyse und Forensik auskommen müssen, werden mit den Ermittlungen beauftragt. Sie sind auf Zeugenaussagen und Informanten angewiesen. Die technische Ausrüstung ihrer Einheit beschränkt sich auf eine Schreibmaschine aus der de-Gaulle-Zeit. (Quelle: BdB)
Janis Otsiemi wurde 1976 in Franceville, Gabun, geboren. Dichter, Essayist und Autor von Kriminalromanen. Er erhielt 2010 den Le Prix du Roman Gabonais für sein Buch La vie est un sale boulot. Bei Editions Jigal erschienen außerdem La bouche qui mange ne parle pas (2010) und Le chasseur de lucioles (2013) sowie sein neuester Roman Les voleurs de sexe (2015), der für den Prix Ivoire 2016 nominiert ist. Er ist Secrétaire Général adjoint de l‘Union des Écrivains Gabonais. Seine Romane verfasst er in Französisch. (Quelle: BdB)
Das Cover ist fast ausschließlich Weiß gehalten (dies passt gut zum Namen des Verlags). Auf der Vorderseite sehen wir dann eine Zeichnung von Menschen, die wegrennen. Der Titel des Buches steht unter dieser Zeichnung und ist in Rot gedruckt. Aufgrund dieser Farbe hebt sich der Titel auch gut vom Hintergrund des Covers ab. Auf der Rückseite des Covers sehen wir gleich ein Element, das uns im Buch häufiger begegnen wird, nämlich das, was in Rot gedruckt wurde (die Schlagzeilen einer Zeitung).
Nach langer Standzeit im Stau steigt der Polizist Louis Boukinda aus seinem Auto, weil er eine Menschenmenge sieht. Als er sich durch diese durchgekämpft hat, sieht er den Grund dafür am Strand legen, ein Toter. Sofort ruft er seinen Kollegen Hervé Envame an. Nach einigen Hypothesen wird klar, es handelt sich um Mord.
Das Buch ist in 10 Kapitel plus einem Epilog unterteilt, die all wiederum in mehrere Unterkapitel unterteilt sind (außer der Epilog). Jedes neue Kapitel ist auch ein neuer Tag in der Story des Buches, weshalb zur Überschrift immer auch der Wochentag gehört, der dick gedruckt ist. Die Unterkapitel selbst bestehen dann aber nur aus der Zahl des jeweiligen Unterkapitels. Die Zählung fängt hier mit jedem neuen Kapitel wieder bei 1 an. Vor dem Neuanfang eines neuen Kapitels finden wir außerdem eine Seite, auf der die Schlagzeilen der Zeitung zu finden sind. Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar, dass es sich hierbei um keinen normalen Krimi handelt. Allein der Handlungsort Gabun ist alles andere als das, was man gewohnt ist. Auch die Ermittlungsmethoden drücken aus, dass dieser Krimi an einem Ort spielt, der nicht zeitgemäß ausgestattet ist. Auch der Tatsache des Handlungsortes geschuldet, sind die teils schwer auszusprechenden Namen. Hier greift der Autor dem Leser jedoch etwas unter die Arme und stellt am Ende des Buches ein kleines Glossar zur Verfügung, wo alle unbekannten Wörter erklärt stehen. Das Umblättern stört zwar etwas den Lesefluss, lässt sich aber verkraften. Der Autor gibt die Situation in dem Land auch sehr detailliert wieder, was dazu führt, dass man sich als Leser sehr gut in die Story reinfinden kann. Im Laufe des Buches begegnet dem Leser dabei auch mehr als nur einen Fall, den es gilt aufzuklären. Dabei wird schnell klar, dass die Zustände in dem Land alles andere als optimal sind. Leider werden die Tage teilweise sehr schnell abgehandelt (Beispiel ist der Donnerstag, dieser geht von Seite 83 bis 97). Außerdem sind mir leichte Unstimmigkeiten in den Namen aufgefallen (im Klappentext sind die Namen scheinbar zusammengewürfelt. Dies ist jedoch nur ersichtlich mit dem Klappentext auf dem Buch).
Ein nicht ganz alltäglicher Krimi, der sich dennoch lohnt zu lesen. Für sein Geld bekommt man mit diesem Buch ein Setting, welches man noch nicht allzu oft gesehen hat. An die vielen Fremdwörter muss man sicherlich erst gewöhnen, jedoch hilft einem das Glossar dabei. Gerne mehr Bücher dieser Art. Von mir gibt es 5/5 Sterne.
Ich bedanke mich bei für das Buch.