Review
Titel: Das Boot
Originaltitel: Das Boot
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: Wolfgang Petersen
Schauspieler (Auszug): Jürgen Prochnow, Hubertus Bengsch, Klaus Wennemann, Herbert Grönemeyer, Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht, Jan Fedder,
Filmlänge: Kinoversion: 143 Min. // Director’s Cut: 208 Min. // TV Fassung:282 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Erscheinungsjahr: 1981
Produktionsland:
Genre: Kriegsfilm, Drama, Abenteuer,
Es ist 1941 in La Rochelle. Während die Besatzung von U 96 ausgiebig feiert, ist der Kommandant, von allen nur “der Alte” (Jürgen Prochnow) genannt, der leitende Ingenieur (Klaus Wennemann) und Kriegsberichterstatter Leutnant Werner (Herbert Grönemeyer) ebenfalls auf dem Weg dorthin. Schon auf dem Weg macht Leutnant Werner Bekanntschaft mit einer Tradition, die sie Sprengwagen nennen. Nach einer turbulenten Feier lernt Leutnant Werner das Boot und die Besatzung im U-Boot Bunker kennen. Während zu Beginn der Fahrt noch alles recht ruhig zugeht, soll sich dies recht schnell ändern und Leutnant Werner erlebt hautnah mit, was es bedeutet, auf einem U-Boot zu dienen.
Wolfgang Petersens “Das Boot”, hat bereits schon einige Jährchen Dienstzeit hinter sich, weiß aber auch noch heute, überaus gut zu unterhalten. Schon zu Beginn des Films, wenn der grüne Bildschirm sich wie trübes Wasser auf über den Fernsehbildschirm zieht, die Pings von Sonar zu hören sind und sich das U-Boot langsam unter beginnender Musik zu zeigen beginnt, ist jeder in den Bann gezogen. Dies zieht sich dann über die gesamte Länge des Films, sodass beim Zuschauen niemals ein Fünkchen Langeweile aufkommt, auch wenn das für die Besatzung von U 96 nicht immer gilt. So ist die Stimmung an Bord gerade zu Beginn des Films noch recht ruhig bis hin zur Langeweile, die sogar zu Frust bei der Besatzung führt. Durchbrochen wird dies nur, durch eine Übung des Kommandanten, der im Übrigen im gesamten Film nur “Der Alte” genannt wird. Allgemein sind Namen im gesamten Film recht spärlich anzutreffen. Meistens hört man nur die Dienstgrade/Posten der Besatzung z. B. 1. WO (1. Wachoffizier, Hubertus Bengsch), LI (Leitender Ingenieur).
Neben der Ruhe kommt allerdings auch die Action in “Das Boot” nicht zu kurz. Anpirschen an den Feind, Torpedo einstellen und dann heißt es “Feuer frei”. Und auch hier gelingt es Wolfgang Petersen, die Zuschauer in den Bann zu ziehen, sodass man selbst leise ist, die Luft anhält und abwartet, ob der Feind untergeht.
Die Wende vom Krieg, in der der Film spielt, ist an jeder Ecke zu erkennen. Offene Aussprachen vom Alten, über die Tatsache, dass der Feind mehr und mehr aufholt und U-Boote nicht mehr so überlegen sind, wie sie es mal waren. Für diese Position stehen vor allem der Alte und Kapitänleutnant Philipp Thomsen (Otto Sander). Auf der anderen Seite gibt es die neue, junge Generation, die große Führertreue und Gehorsam beweist und noch an einen Sieg glaubt. Hier zeichnet sich vor allem der 1. Wachoffizier heraus, der im Laufe des gesamten Films, auch immer mal wieder, den ein oder anderen Spruch aushalten muss.
Allen voran zeigt der Film aber auch, dass trotz Krieg und Feindschaft, die Besatzung noch immer menschlich und eine große Familie ist, auf die man sich im Ernstfall verlassen kann. So fängt einer der Besatzung an zu weinen, als noch Menschen auf einem brennenden Schiff (vom Feind), gefangen sind. Oder aber, als Johan (Erwin Leder) durchdreht, was für den Zuschauer an dieser Stelle völlig nachvollziehbar ist (wie eigentlich das gesamte Verhalten der Besatzung, zu jedem Zeitpunkt authentisch wirkt). Hier beweist die Mannschaft auch, dass sie eine Familie ist, und bringt Johan noch in Sicherheit, bevor der Alte Konsequenzen ziehen muss. Eine Wandlung lässt sich aber auch an der Besatzung selbst erkennen. Sind am Anfang noch alle recht sauber und ordentlich gekleidet, werden sie nach und nach dreckiger und auch der Bartwuchs setzt sich fort (siehe Screenshots weiter unten). Die Wandlung der Werte, der Besatzung, spricht der Alte zu Beginn des Films an, als er zu Leutnant Werner sagt, “Machen sie Fotos von einlaufender Besatzung, nicht auslaufender”.
Am Ende des Films steht etwas, vor dem sich „Das Boot“ den ganzen Film über retten konnte (zu viel will ich an dieser Stelle allerdings nicht verraten). Hier schleicht sich auch beim zuschauen, leichte Trauer und Ungerechtigkeit ein. Von einem wirklichen Happy End kann also nicht wirklich die Rede sein.
Selbst nach all den Jahren, gehört “Das Boot” noch lange nicht zum alten Eisen oder ist gar bereit zur Ausmusterung. Von Anfang bis Ende eine wirklich gelungene Romanverfilmung, die sicherlich einen Blick wert ist. Für all jene die diesen Film bisher noch nicht geschaut haben, heißt es also “aufrüsten” und “Das Boot” anschauen bzw. ins heimische Regal stellen. Von mir gibt es 5/5 Popcorntüten.
Tipp: Wer sich gerne mal selbst ein Bild von einem U-Boot machen möchte, dem kann ich U-995 am Strand von Laboe wärmstens empfehlen.
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Spannend, ich wusste gar nicht, dass es den Film auch als Buchversion gibt.
Ich habe immer schlechte Erfahrungen gemacht ein Buch zu lesen und dann einen Film zu schauen.
Vielleicht muss ich es mal anders herum testen 😊
Viele Grüße, Katja
Mmh damit kann ich gar nichts anfangen. Ich werde den Film nicht schauen, auch wenn er von dir 5 Popcorntüten bekommt 😌
Ist so gar nicht meins. Ich werde den Film nicht anschauen. Aber ich schaue sowieso keine Filme die von Krieg oder Gewalt handeln, da es für uns egal ist ob es real oder irreal ist, denn unser Körper kann das nicht unterscheiden.
Alles Liebe
Annette